We are proud to say that the composers appreciate and acknowledge our production. Lyricist Richard Maltby was kind enough to write down some insightful thoughts and memories about how it all began. Read for yourself:
Songs aus Musicals werden oft erst dann richtig gewürdigt, wenn sie ein Leben außerhalb ihrer Aufführung führen. Selbst der große Stephen Sondheim wurde erst dann als Librettist verehrt, nachdem 31 seiner Lieder 1977 zu Side By Side By Sondheim zusammengestellt worden waren. Kurioserweise war das auch das Jahr, in dem Starting Here Starting Now in New York eröffnet wurde.
1977 waren David Shire und ich seit etwa fünfzehn Jahren in New York, und wir hatten eine beträchtliche Menge an Material produziert, meist von kleinen Musicals oder Shows, die es entweder nicht nach New York geschafft hatten oder noch nicht ganz so weit waren. Ein Musical, Love Match, über Königin Victoria und Albert war vorzeitig beendet worden; ein mit Michael Stewart (Autor von Hello Dolly) geschriebenes Original mit dem Titel How Do You Do, I Love You (über Computer-Dating und seiner Zeit weit voraus), lief in mehreren "Musikzelten" außerhalb New Yorks, kam aber beim Publikum nicht an – obwohl der Komponist Burt Bacharach und der Produzent David Merrick unseren Musikdirektor (Arthur Rubinstein) und unseren Orchestrator (Jonathan Tunick) für Promises, Promises hatten gewinnen können. Barbra Streisand hatte sechs unserer Songs aufgenommen, wir hatten einige Songs für Filme geschrieben, und wir hatten mehrere Shows in der Entwicklung, die Songs enthielten, die niemand je gehört hatte.
Zu dieser Zeit begann ich, meine Fühler in Richtung Regieführung auszustrecken – denn meine eigentliche Leidenschaft war die Gestaltung der gesamten Show, nicht nur der Songs. Ein Anstoß dazu war die Tatsache, dass Shire und ich das Gefühl hatten, dass unsere Songs von den Regisseuren, mit denen wir arbeiteten, oft nicht richtig gewürdigt wurden, und wir dachten uns, wenn ich der Regisseur wäre, würden die Songs zumindest so aufgeführt, wie sie geschrieben wurden. (Dazu später mehr.)
Lynne Meadow, die künstlerische Leiterin des noch jungen Manhattan Theatre Club, suchte nach Aufführungen für einen ungenutzten Barbereich, den sie in ein Kabarett umwandeln wollte. Shire und ich waren Lynne zum ersten Mal begegnet, als sie zwölf Jahre alt war. Sie gehörte zu einer Gruppe von Schulkindern, die in einer Szene des Musicals Grand Tour auftraten, das Shire und ich während unseres Studiums in Yale geschrieben hatten. Diese Erfahrung sollte Lynnes Leben für immer verändern. Sie hatte schließlich die Idee, dass Shire und ich unsere Lieder zu einer Revue für ihr Kabarett zusammenstellen sollten – und ich, der ich zum ersten Mal bei den von uns geschriebenen Liedern Regie führen wollte, ergriff die Chance.
Das Problem war nur, dass wir nicht besonders viel Vertrauen in die Lieder hatten. Viele stammten aus Shows, die gefloppt waren, andere waren komplett unbekannt oder noch nie vor Publikum getestet worden. Wir hatten sogar zum Teil Schwierigkeiten, die Noten aufzutreiben. Zu Beginn der Proben mussten wir manchmal den Staub von den Notenblättern pusten. Weder Shire noch ich konnten irgendwo eine Kopie des Songs "Crossword Puzzle" finden. Zum Glück hatte meine Schwester ein Exemplar, voller Kaffeeflecken und notdürftig zusammengeklebt, aber vollständig.
Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass irgendein Künstler bei dieser seltsamen Veranstaltung mitmachen wollte. Margery Cohen erzählte mir später, ich hätte am Telefon gesagt: "Ihr wollt doch nicht in dieser Show mitmachen, oder?" Ich war erstaunt, als alle drei Darsteller, die ich fragte, wie aus der Pistole geschossen und voller Begeisterung zusagten. Als wir mit den Proben begannen, folgte Überraschung auf Überraschung. Wir konnten selbst kaum fassen, wie gut die Lieder waren. Sie waren witzig, berührend, manchmal beides gleichzeitig – und sie waren spielbar. Es waren Charakterlieder, und obwohl es sich um eine Cabaret-Revue handelte, gaben sie den Schauspielern etwas zu spielen. Es waren Theaterlieder.
Eine amüsante Randnotiz: Ich entdeckte auch, dass diese Lieder trügerisch waren. Da es sich um Theaterlieder handelte, hatten sie einen Subtext, der oft leicht übersehen oder nicht bemerkt wurde. Plötzlich verzieh ich Regisseuren, die unsere Lieder missverstanden hatten. Ich machte nun dieselben Fehler! Immer wieder fragte ich mich: "Warum funktioniert das nicht?", nur um dann festzustellen, dass ein subtiler innerer Impuls nicht umgesetzt wurde. Wie sich herausstellte, sind Maltby/Shire-Songs nicht immer das, was sie zu sein scheinen.
Nachdem die Lieder einstudiert waren, kam der unvermeidliche Moment, in dem die Show inszeniert werden sollte. Ich war total blockiert. Ich hatte keine Ahnung, wie man ein Musical inszeniert. Und nicht nur das, Revuen bestanden damals nie nur aus Liedern. Es gab auch komödiantische Sketche oder zumindest einen Erzähler für die Einleitungen. Ich wollte keine gesprochenen Zwischentexte, und zwar nicht aus künstlerischen Gründen, sondern aus dem einfachen Grund, dass ich nicht wusste, was ich sagen wollte. Doch was wäre die Show ohne eine Art von Verbindungselementen?
Schließlich konnte ich die Aufführung nicht länger aufschieben. Ich sagte den Darstellern, sie sollten aufstehen und die Eröffnung singen, die aus einem Vorspiel ("The Word is Love") bestand, das in den Titelsong überging. Ich hoffte, dass ich, wenn sie es singen würden, einen Hinweis auf die Inszenierung bekommen würde. Aber es kam nichts. Also sagte ich: "Singt es noch einmal." Und das taten sie. Wieder schlug der Blitz nicht ein. Ich geriet in Panik. "Singt es noch einmal", sagte ich. Und sie taten es. Dies wiederholte sich noch mehrere Male. Inzwischen wussten die Darsteller ganz genau, dass Richard keine Ahnung hatte, was sie tun sollten – also ging der junge Mann in der Besetzung, Michael Tucci, beim nächsten Mal, als sie es durchgesungen hatten, zu einer der Frauen, Loni Ackerman, und sang ihr den Teil "Starting Here" vor.
Und ich dachte: Warum ist er nicht zu der anderen gegangen?
Plötzlich wurde es mir klar. Ich hatte einen Mann und zwei Frauen gecastet. Eine Mènage à troi! Schnell stellte ich eine Folge von sieben Liedern zusammen, die ohne verbindenden Dialog die Geschichte eines Mannes erzählt, der mit zwei Freundinnen jongliert. Zuerst denkt er, er hätte es geschafft, dann finden die Frauen es heraus und lassen ihn beide sitzen. Daraufhin ziehen alle drei in die Stadt, um sich selbst auf die Suche nach der Liebe zu machen.
Die Darsteller sangen eine Reihe von Liedern, aber inzwischen wusste das Publikum, wer sie waren – und am Ende der Show gab es ein befriedigendes Gefühl der Vollendung, so wie es bei der Auflösung einer Geschichte entsteht. Nur dass es keine Geschichte gab. Unabsichtlich hatte ich eine neue Form erfunden, die ich später ein "buchloses Musical" nannte - eine Show, die nicht durch die Handlung, sondern durch das emotionale Innenleben der Lieder zusammengehalten wurde. Ein Jahr später wandte ich diese Technik bei einem Cabaretabend mit Jazzsongs von Fats Waller erneut an und schuf das Musical AIN'T MISBEHAVIN', das sofort an den Broadway ging und alle möglichen Preise gewann. Zwei Jahrzehnte später habe ich es mit dem Tanzmusical FOSSE, das den großen Broadway-Choreographen Bob Fosse ehrt, noch einmal geschafft. AIN'T MISBEHAVIN' und FOSSE sind die einzigen beiden Revuen, die jemals einen Tony Award für das beste Musical gewonnen haben. (Ich habe auch einen Tony Award für die beste Regie gewonnen.) Und alles begann, zufällig, mit STARTING HERE, STARTING NOW.
Musicals sind lebendige Dinge. Sie verändern sich und wachsen, und sie sprechen das Publikum im Laufe der Zeit auf unterschiedliche Weise an. Eines der Nebenprodukte des "buchlosen Musicals" ist, dass es von Emotionen und nicht von einer Erzählung zusammengehalten wird – und Emotionen sind zeitlos.
David Shire und ich sind dem Jewel Box Musical Theatre so dankbar, dass sie diese wunderbare und zu Herzen gehende neue Produktion von STARTING HERE, STARTING NOW auf die Beine gestellt haben und sich damit den Ensembles auf der ganzen Welt anschließen, die diese Lieder weiterhin einem neuen Publikum vorstellen. Wir können nur sagen: "Thank you!" Und: "Viel Spaß!"
-- Richard Maltby Jr.
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